Tasten - inszenierte aktuelle Klaviermusik
Tasten12 - KünstlerInnen
Ampersand (London), Soundskulptur- Experimental-Noise
„We 're into it for the SOUND and the MOMENT. NOTHING ELSE!“
(Ampersand)
Ampersand führt seine Einflüsse ebenso zurück auf experimentelle Bands wie
This Heat oder Karlheinz Stockhausen als auch auf Bands der 80er wie Test
Department oder Einstürzende Neubauten, für die sie 2004 in Zagreb als
Vorband spielten. Darüber hinaus sind Gamelan und Sufi als musikalische
Referenzen erkennbar.
Anders aber als beispielsweise die Einstürzenden Neubauten oder Test
Department spielen Ampersand keine Musik mit traditioneller Struktur. Vielmehr
sammeln sie eine Vielzahl von Geräuschen, um in der Improvisation daraus
komplexe Soundskulpturen zu entwickeln, die in der Länge zwischen 30 und 45
Minuten variieren.
Immer akustischer Natur benutzen Ampersand hierfür als Instrumente
Gegenstände wie übergroße Patronenhülsen, Wellblech, Messingrohre oder etwa
das Innenleben eines Pianos.
Obwohl man Ampersands Musik als Zufallsprodukt beschreiben könnte, greifen die
Töne am Ende stets zu einer abwechslungsreichen ätherischen Musik
ineinander.
Eunji Cho (Seoul/Korea), Kunstperformance, Text, Idee
geboren 1973, arbeitet und lebt in Seoul (Korea). Sie erhielt ihre Ausbildung an der „Ewha Womans University”, Seoul (Abschluss: BFA Bildhauerei, 1995) und am „Central Saint Martins College of Art & Design”, London (Abschluss: MFA 2000). Cho verwendet in ihrer Kunst eine Bandbreite verschiedenster Techniken und Medien. Ihre Arbeiten reichen von der Zeichnung bis zum Video und der Installation, wobei letzteres in den vergangen Jahren einen besonderen Schwerpunkt in ihrem Schaffen einnahm. Ihre künstlerische Arbeit fußt auf einen konzeptuellen und minimalistischen Ansatz bei der Erkundung der von ihr verwendeten Objekte. Besonders wichtig sind Cho symbolische bzw. emotionale Bedeutungsschichten in ihren Arbeiten. Ihre Werke drücken Geist und Energie aus, die die Antriebskräfte ihrer Kreativität sind.
Cho erhielt 2005 die Auszeichnung „Young Artist of the Year“ der Gyeonggi Cultural Foundation. 2011 zeigte die National Theater Company of Korea in Seoul eine Einzelausstellung ihrer Arbeiten. 2012 erschien ihr Künstlerbuch „Poem in Action“. Ihre Werke wurden im Rahmen zahlreicher nationaler und internationaler Ausstellungen gezeigt, u.a. bei „Media Scape“ im Nam June Paik Art Center in Yongin/Korea (2011), „Dancing to the Rhymes“ im Kumho Museum in Seoul/Korea (2011), „The Multicultural In Our Time“ im Gyeonggi MoMa, Ansan/Korea (2010), „Stranded In The Future/ Spor Klübü“ in Berlin/Deutschland, bei der Gwangju Biennale 2008, beim Anyang Public Art Project 2007, bei der KIAF Special Exhibition, Insa Art Space in Seoul, beim „The Multicultural in our time“-Workshop im Palais de Tokyo in Paris/Frankreich (2010), beim „Cittadellarte Venice Workshop“ in Venedig/Italien (2005) sowie beim Sarajevo Winter Festival 2012.
Blog: http://mcjoonsausage.blogspot.com
(Michelangelo Pistoletto Band)
e-mex trio (Dortmund, Düsseldorf, Essen)
Joachim Striepens (Dortmund), Klarinette
Burkart Zeller (Düsseldorf), Violoncello
Martin von der Heydt (Essen), Klavier
Das e-mex ensemble
wurde 1999 von sechs Musikern aus dem Ruhrgebiet und Köln gegründet und hat
sich schnell einen hervorragenden Ruf erworben. Idee des Ensembles ist es,
zeitgenössische Werke in enger Zusammenarbeit besonders mit Komponisten der
jüngeren Generation aufzuführen. Mittlerweile ist das Repertoire auf über
300 Stücke in unterschiedlichsten Besetzungen angewachsen und umfasst auch
zahlreiche Werke von internationalen Klassikern der neuen Musik wie Elliot
Carter, Iannis Xenakis, Franco Donatoni, Gérard Grisey, Toshio Hosokawa,
Salvatore Sciarrino oder Helmut Lachenmann.
Das e-mex ensemble entwickelt eigene Konzertreihen, wird mit vielen Uraufführungen betraut und tritt regelmäßig bei Konzerten und Festivals in zahlreichen europäischen Ländern, aber auch in Asien sowie Nord- und Südamerika auf.
Die Kernbesetzung des Ensembles umfasst die Instrumente Flöte, Klarinette, Oboe, Posaune, Violine, Viola, Violoncello, Akkordeon, Klavier und Schlagzeug; darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit verschiedenen Dirigenten, Vokalsolisten und weiteren Instrumentalisten gepflegt.
Komponisten wie Sven-Ingo Koch, Elena Mendoza, Valerio Sannicandro, Vassos Nicolaou, Yasuko Yamaguchi, Karin Haußmann und Gordon Kampe haben Stücke eigens für das Ensemble e-mex geschrieben. Zu den wichtigen Projekten der letzten Jahre gehören diverse CD-Produktionen beim Deutschlandfunk Köln, Konzertreisen nach Japan (2005), Chile (2010), Südkorea (2009 und 2010) und China (2011), eine Konzertreihe im Dortmunder domicil (2007) sowie Konzertmitschnitte beim SWR, WDR und Deutschlandfunk. Für Sommer und Herbst des laufenden Jahres liegen Einladungen nach Peking und Seoul vor.
Im Rahmen der 2010 ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe Neue Musik im
Museum Folkwang entfaltet das Ensemble ein Panorama der Gegenwartsmusik, wobei
renommierte (teilweise in der Region ansässige) Komponistinnen und Komponisten
einer breiteren musikinteressierten Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Udo Falkner (Düsseldorf), Klavier
Udo Falkner sieht seine pianistische Aufgabe im Wesentlichen darin, in Konzerten moderne Musik aufzuführen. Von namhaften Komponisten, Musikern und Kennern der zeitgenössischen Musik werden seine Interpretationen von Schlüsselwerken der Klavierliteratur, seine kompromisslose Programmgestaltung und sein engagiertes, experimentierfreudiges, authentisches Künstlertum hochgeschätzt.
Falkners Repertoire ist außergewöhnlich: er spielt sämtliche Klavierwerke von Stockhausen, Henze, Rihm und die zahlreicher anderer bedeutender Komponisten. Daneben gilt sein besonderes Interesse der rheinischen Komponistenszene.
Udo Falkner, geboren und aufgewachsen in Kempen und in Düsseldorf lebend, gibt ausgesuchte Konzerte im In- und Ausland, seit 1992 auch in Japan, und absolvierte u.a. Auftritte beim Internationalen Messiaen-Festival, den Rheinischen Musikfesten, den Wittener Tagen für Neue Kammermusik, den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker, beim ‚neuen werk’ des NDR Hamburg, beim Internationalen Klavierforum ‚antasten’ Heilbronn, bei den Corveyer Musikwochen, dem Encontre Internacional de Compositors Festival Ille de Mallorca, bei ‚Musik der Zeit’ des WDR Köln.
Seine Ausbildung erhielt er bei Max Martin Stein (Düsseldorf) und Ludwig Hoffmann (München). Zusätzlich besuchte er Kurse bei Alexis Weissenberg und Karlheinz Stockhausen.
Seine bei Telos-Music-Records erschienene 3-CD-Box mit dem Klavierwerk von Wolfgang Rihm erhielt international ausgezeichnete Kritiken und gilt als Referenzaufnahme.
In Kürze wird auf einer Doppel-CD die Gesamtaufnahme von „TAGEBUCH für
Klavier“ von Georg Kröll bei Telos-Music erscheinen.
Peter Gahn (Düsseldorf), Komposition und künstlerische Leitung
1970 in Münster geboren und in Düsseldorf aufgewachsen. Von 1991 bis 1996 studierte er Komposition bei Nicolaus A. Huber und elektronische Komposition bei Ludger Brümmer an der Folkwang Hochschule Essen. Daran schloss sich von 1997 bis 2001 ein Studium in Komposition bei Jo Kondo an der Tokyo National University of Fine Arts and Music an. Peter Gahn war Assistent für Inter Media Art bei Robert Darroll an der Tokyo National University of Fine Arts and Music und Dozent für Computermusik/Komposition an der Senzoku Musikhochschule, Kawasaki, und der Tokyo National University of Fine Arts and Music. Seit 2005 setzt er seine kompositorische Arbeit in Deutschland fort. Sein kompositorisches Spektrum reicht von Solo- und Kammermusik bis zu Werken für Chor und Orchester und elektronischer Musik sowie Projekte mit Videokunst, Nohtheater, Pekingoper und zeitgenössischem Tanz. Peter Gahn ist Träger des Irino-Preises 2005, war 2005/06 Gastkünstler am ZKM Karlsruhe, hat für das Jahr 2009 ein sechsmonatiges Aufenthalts-Stipendium in der Cité Internationale des Arts in Paris erhalten und war 2010 Artist-in-Residence des Seoul Art Space Geumcheon. Seine Kompositionen wurden u.a. bei den Internationalen Ferienkursen in Darmstadt, den ISCM Weltmusiktagen in Yokohama, dem Tachikawa Performing Arts Festival Japan, der MaerzMusik Berlin, der Gaudeamus International Music Week, in der Tonhalle Düsseldorf und dem Konzerthaus Berlin aufgeführt. Zu den Interpreten seiner Werke zählen das Ensemble Phoenix Basel, das Ensemble Nomad Tokyo, das Ensemble Modern, das ensemble on_line vienna, das Ensemble Insomnio Utrecht und die MusikFabrik NRW.
Jürgen Hartmann (Bochum), Sprecher
geb. 1965 in Stuttgart. Nach einem Clownsstudium bei Frieder Nögge
studierte er an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover Schauspiel
und war anschließend von 1992 bis 1997 am Staatstheater Darmstadt,
Stadttheater Bern und an der Staatsoper Stuttgart engagiert. Es folgten
mehrjährige Engagements am Nationaltheater Weimar und am Theater Dortmund
sowie weitere Arbeiten am Staatstheater Darmstadt. In diesen Jahren arbeitete
er mit Regisseuren wie Michael Gruner, Burkhard C. Kosminski, Hermann
Schmidt-Rahmer und Heinz Kreidl, außerdem zahlreiche Produktionen für Film
und Fernsehen. In der Spielzeit 2009/2010 gehörte Jürgen Hartman fest zum
Ensemble des Schauspiel Essen unter der Intendanz von Anselm Weber. Seit der
Spielzeit 2010/2011 festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum. Im
„Tatort Stuttgart“ spielt er die Rolle des Gerichtsmediziners Dr. Vogt.
Walter Padao (Düsseldorf), Video
geb. 1965 in Darmstadt . Nach 2 Semestern Kunstpädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt/ Main Studium der Malerei an der Kunsthochschule Kassel von 1988 bis 1993, zunächst bei Manfred Bluth, später bei Martin Kippenberger. 1991 bis 1992 einjähriges Auslandsstipendiums an der accademia delle belle arti in Bologna (Italien) bei Prof. Pozzati. 1993-1994 Abschluß des Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Prof. Johannes Grützke – Meisterschüler. Nach einem Jahr in Berlin lebt und arbeitet er in Düsseldorf. Neben der eigenen Malerei seit 1995 zahlreiche Projekte mit anderen Künstlern, Musikern, Tänzern, Philosophen. 1999 Gründung des Künstlervereins PLUS e.V., 2007 des Provisionären Salons (mit Philipp Sternfels), und 2010 Gründung des Kunstnetzwerkes www.qjubes.com (mit Ph. Sternfels). 1998 Mitgründer der Planungs-Agentur Schmidt, Schmidt & Schmidt. 2008 Lehrauftrag an der Kunsthochschule Kassel.
Walter Padao steht in der Tradition künstlerischer Auseinandersetzung mit dynamischen Körper-Raum-Bezügen im Bild. Figuren tauchen in mehrdeutige, bühnenhafte Räume ein, und lassen in eigentümlichen Haltungen und Gesten Fragmente einer Szene, eines Moments aufleuchten. Seine Malerei, geprägt vom Impuls und dem expressiven Moment, läßt Zeitlichkeit ins Bild einfließen und entfaltet ein reiches Feld an Assoziationsmöglichkeiten.
Frank Schablewski (Düsseldorf), Text, Regie
Geboren 1965 in Hannover und dort aufgewachsen. Ab 1985 Studium der bildenden Kunst sowie Studium der Literatur an der staatlichen Akademie der bildenden Künste in Düsseldorf. Seitdem entstehen interdisziplinäre Arbeiten mit Künstlern zu eigenen Gedichten. Seit 1987 Tanzstudien in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Hieraus entwickelte sich eine intensive Auseinandersetzung als Dichter und Performer mit Tänzern und Choreographen über Tanz und Sprache. Auf Festivals für modernen Tanz wurden die choreographierten Gedichte in Deutschland, Frankreich und Spanien gezeigt. Seit 2001 längere Auslandsaufenthalte. Einladungen zu den Poesiefestivals nach Berlin (2005), nach Basel (2006), nach Dornbirn (A) (2007) und Istanbul (2008/9). Ausgewählte Gedichte wurden ins Spanische und Hebräische übersetzt und sind auf der lyrikline.org zu finden.
Bibliographie:
Lyrik: Nebengeräusche. Rimbaud: Aachen 2005; Eros Ionen. Rimbaud: Aachen 2003; Mauersegler. Rimbaud: Aachen 2002, 2. Auflage 2005; Wasserfelle. Rimbaud: Aachen 2001; Lauffeuerpausen. Rimbaud: Aachen 1999, 2. Auflage 2001; 3. Auflage 2008; Süssholzköpfe. Edition Pitstop: Düsseldorf 1998 (vergriffen); Walt Whitman. Liebesgedichte. Nachdichtungen von Frank Schablewski. Rimbaud: Aachen 2010.
Beiträge in Anthologien, Zeitungen, Zeitschriften: u. a. „Sprache im technischen Zeitalter“, Hrsg. Literarisches Colloquium Berlin und „DIE ZEIT“.
Auszeichnungen (Auswahl): 2007 Arbeitsstipendium der Kunststiftung NRW, 2007 Reisestipendium des Landes NRW für die Türkei, 2007 Reisestipendium der Israelischen Botschaft Berlin, 2004 Reisestipendium für Israel, 2003 Förderpreis für Literatur der Landeshauptstadt Düsseldorf, 2003 Reisestipendium des Landes NRW für die Türkei, 2002 Künstlerdorf Schöppingen – Stipendium etc.
www.rimbaud.de/schablewski.html
weltAusstellung (Düsseldorf, Berlin)
weltAusstellung ist eine Gruppe von Geräuschmachern, visuellen Künstlern, Produzenten, Improvisationsmusikern und Komponisten des Absurden: Peter Issig, Stefan Jürke, Anja Lautermann, Uwe Möllhusen, Thilo Schölpen.
Mit Experimentierfreude, Mut zum Risiko und Rebellion mit Blick auf die Tradition als Keimzelle von Innovation und kultureller Bewegung beschreitet weltAusstellung den Weg zwischen akademischer Beweislast und hedonistischem Forschungsdrang zwischen Konzertsaal und Happening. Mit ihrer romantischen Haltung als Stil-Rebellen spielen sie mit den befreienden, irrationalen Aspekten der Avantgarden des letzten Jahrhunderts und nutzen diese als Treibstoff und imaginäres Instrument für ihre wiederbelebenden Spleens. Die rohe Urform, das direkte Signal ist das Basiselement ihrer Klangforschung, bei der alltägliche Objekte, Klangobjekte unterschiedlichster Art, wie Elektromotoren, präparierte Schallplatten, Massagegeräte, Draht, Styropor, Klebeband und die Aktionsumgebung selbst zur Klanggenerierung genutzt werden. Elektronische Modulationsstrategien erweitern oder verfremden die Objekt- und Körperklänge.
Die von ihnen so genannte - absurde Komposition - folgt den Phänomenen des Bruchs, der unerwarteten Wendung, der Fluktuation, der Instabilität und in gewissem Masse auch denen des Schocks, jenseits einer häufig damit assoziierten Attitüde. Ihr Ziel ist die ekstatische Realisation, die Überschreitung, die, ausgehend vom Inneren der Komposition, diese zu ihrem Bruchpunkt führen soll.
Ihre Performances und Aktionen Hazard, Stones, Weltverbesserer, Exploring the Unknown, Schnitt, Piano-the Bang! Bang! Shock-culture, sowie die Klanginstallationen Tubes, Silent Call und Kontrollkino hat weltAusstellung u.a. in diesen Kunstorten und Festivals aufgeführt:
ping 3, 4 und 5 Medienfestival, Mallorca, 2006/7/8
Medienfestival Neues Kunst Forum, Köln, 2008
Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf, 2008
Avantgarde Festival, Schiphorst, 2009
Arte Regionale IV, KunsthalleOsnabrück, 2007
Melksalon, Arnhem (NL), 2006
Noise-Festival, Minesweeper, London (UK), 2011/12
Substation-Galery Limbo, Margate (UK), 2011/12
Noise-Festival, Minesweeper, London (UK), 2011/12
Substation-Galery Limbo, Margate (UK), 2011/12